Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich einen Artikel mit dem Titel “Ist ‘Smart Home’ wirklich smart?” geschrieben und in den Entwürfen gespeichert. Darin dreht sich alles um die Frage, ob man auf diesen aktuellen Trend denn unbedingt aufspringen muss. Fazit: Nö, alles Schnigges.
Inzwischen bin ich von meiner anfänglichen Meinung doch ein wenig abgewichen. Und das kam so…
Kennt Ihr diese Augenblicke, in denen Ihr etwas lest und denkt: “Verdammich! Warum bin ich da nicht schon lange selbst drauf gekommen?”. Das geht mir gerne so bei pfiffigen Life-Hacks. Oder manchmal auf in den Kommentarspalten irgendwelcher Blogs. Dort habe ich die so allzu offensichtliche Lösung für ein typisches First-World-Problem gefunden. Problem: man soll sein Smartphone nicht die ganze Nacht über am Netz lassen, ist nicht gut für die Lebensdauer des Akkus (so die Kurzform). Die ach so simple Antwort: “Ich lade mein Smartphone nachts an einer Zeitschaltuhr. Die sorgt dafür, dass das Handy nicht die ganze Nacht am Strom hängt.“
Kann die Lösung wirklich so einfach sei? Ja, anscheinend. Und ich bin nicht drauf gekommen. Aber natürlich wäre es jetzt zu einfach gewesen, nur eine schnöde Zeitschaltuhr zu kaufen – wenn man für weit mehr Geld (und dennoch günstig!) ein 4er-Pack mit WLAN-Steckdosen bekommt. So ging das dann also los mit dem Smart Home bei uns zuhause.
Die Bestellung war noch auf dem Postweg, da habe ich mir schon den Kopf zermartert, wie ich die vier Steckdosen am besten nutzen kann. Eine war klar: per Timer-Programm als Zeitschaltuhr für den heimischen Nachttisch. Und die anderen?
Bei der Auswahl der Steckdosen hatte ich ein wenig mit den Tücken der Technik zu kämpfen. Gerne hätte ich unser Küchenradio mit einer solchen Steckdose quasi mit “Fernbedienung” versehen. Dumm nur, dass das Radio immer dann, wenn es komplett den Strom entzogen bekommt, seinen Senderspeicher verliert, nicht richtig angeht und nach dem “richtigen” Einschalten dann nur weißes Rauschen zu hören ist.
Inzwischen hat sich unser Setup folgendermaßen eingespielt:
Steckdose 1 versorgt die Smartphones in der Nacht mit Strom. Zwei Stunden lang von 3 Uhr bis 5 Uhr wird geladen, so dass die Handys zum Aufstehen um halbsechs topfit sind – im Gegensatz zu mir.
Steckdose 2 hat ihren Platz an der Soundbar im Schlafzimmer gefunden. wir hören abends zum Einschlafen Hörspiele, durch den Sleep-Timer der Steckdose wird so automatisch die Wiedergabe nach einer Stunde beendet. Zudem hängen an der gleichen Steckdose noch de Fernseher und der Fire TV-Stick, hier erspare ich uns also auch noch den Stand-By-Betrieb.
Steckdose 3 findet sich in unserer LED-Leiste im Wohnzimmer. Durch unsere neue Couch ist es in der einen Ecke ziemlich düster, da die Couch haargenau in die Ecke passt und somit keinen Platz mehr für den Deckenfluter bietet. Aus alten Resten einer LED-Leiste habe ich da eine nette Möglichkeit geschaffen, da doch eine schnuckelige Lese-Ecke draus zu zaubern. Da wir meistens nur Deckenfluter im Wohnzimmer anschalten und selten die Deckenbeleuchtung, erhellt die LED-Leiste nun auch unseren Weg aus dem Wohnzimmer wenn die funkbetriebenen Deckenfluter gemeinsam mit dem Fernseher ausgeschaltet werden.
Steckdose 4 (die mit dem Küchenradio) hat ihren angestammten Platz nun in einer kleinen Nachttischleuchte im Flur gefunden. Sollte es nachts mal wieder irgendwo im Haus verdächtig knacken, so kann ich nun schon bequem vom Schlafzimmer aus unten im Flur Licht machen und so – meine Hoffnung – einen potentiellen Einbrecher vertreiben, noch bevor ich unten angekommen bin. Ansonsten kann man Flur- und Wohnzimmerlicht auch dazu nutzen, bei Abwesenheit schon mal vorzutäuschen, dass doch jemand da ist.
Insgesamt bin ich mit den Steckdosen sehr zufrieden, die mit insgesamt 60,- € auch preislich klar gehen. Mit der zugehörigen App kann man so einiges anstellen, vom normalen Einschalten über Sleep-Timer bis hin zu festen An- und Ausschaltzeiten. Kompatibel sind sie zudem mit dem Google Assistant und Alexa, können also per Smartphone auch mit Sprachbefehlen gesteuert werden.
Dass das in der alltäglichen Praxis doch ein wenig umständlich ist, immer sein Handy zu entsperren und einen Sprachassistenten zu starten, war absehbar. Zum Glück gibt es da ja einige digitale Assistenten, die einem da behilflich sein können, wie zum Beispiel Alexa. Aber das ist Futter für einen kommenden Blogbeitrag. 😉
Ein Gedanke zu „Smart Home hält Einzug in unserem Haus“