Ich habe mich noch gar nicht über unseren Kurzurlaub in Lübeck Anfang Oktober ausgelassen. Wir hatten ein paar sehr schöne Tage in Ostseenähe, aber das Wetter hätte ruhig ein wenig besser mitspielen können.
Am Tag der deutschen Einheit ging es los, geplant als kleine Überraschung für Michi, die bis kurz hinter Hamburg nicht wusste, wo wir denn genau landen würden. Lübeck klang für sie schon mal ganz gut, als ich erwähnt habe, dass Lübeck ja quasi die Hauptstadt des Marzipans sein, sah man ihre Augen leuchten. 😉
Zugleich war dieser Trip mein erster Kurzurlaub, bei dem ich die Unterkunft per Airbnb gebucht hatte. Lief alles sehr unkompliziert, die Ferienwohnung entsprach komplett der Beschreibung und wir wurden in Lübeck freundlich begrüßt. Ich hatte mich bewusst für eine Wohnung etwas außerhalb entschieden, da sie direkt an ein Waldgebiet angrenzte. Wäre das Wetter etwas besser gewesen, hätte ich mir das gerne auch näher angesehen. Aber auch so war alles gut und wir waren mit dem Auto in zehn Minuten direkt am Holstentor, das man durchaus als das “Tor zur Innenstadt” bezeichnen kann.
Außerdem gut an der Lage unserer Ferienwohnung: sie lag ziemlich im Nordosten und so musste man zum Timmendorfer Strand nicht erst quer durch die Stadt düsen. Nach ein paar hundert Metern befanden wir uns schon auf der Bundesstraße Richtung Norden und haben uns gewundert, dass man für die Fahrt durch den Tunnel eine Maut von 1,70 € zahlen muss – Privatisierung sei Dank!
Der Timmendorfer Strand entpuppte sich später eigentlich als Niendorf (das geht irgendwie ineinander über), empfing uns aber so oder so mit einem schönen Regenbogen. Gut an einem Regenbogen ist, dass er schön aussieht. Doof ist nur, dass er immer in Verbindung mit Regen auftritt. Und der hat uns dann beim Flanieren an der Promenade auch eiskalt erwischt – im wahrsten Sinne. Aber nachdem der kurze Platzregen wieder vergangen war, gab es erst mal standesgemäß ein Fischbrötchen.
Zum Abend hin haben wir die Lübecker Innenstadt auf eigene Faust erkundet und uns für das Abendessen das zentral gelegene Restaurant “Hook Dogs” ausgesucht, das aus dem handelsüblichen Hot Dog verschiedene kleine Kunstwerke zaubert. Durchaus empfehlenswert. Leider hatten sie auch Milch-Shakes, so wie dieses leichte Exemplar mit Salted Daim und viel Sahne…
Den nächsten Tag hat uns das Wetter ziemlich verhagelt. Morgens waren wir lecker im “Taste” frühstücken, das viel frisches und gesundes auf der Karte hat. Danach ging es auf den Turm der Petrikirche, um sich mal einen Überblick über Lübeck zu verschaffen.
(Hier auch noch ein Panorama)
Auf dem anschließenden Bummel durch die Innenstadt sind wir bei einer eher seltsamen Bushaltestelle vorbei gekommen:
Wie wir Tage später im Rahmen einer Statdführung erfahren haben, führt die Straße Fegefeuer direkt zum Lübecker Dom – und hat auf diesem Weg noch eine abzweigende Sackgasse namens “Hölle”.
Kurze Zeit später sind wir dann in einen kleinen Park abgebogen und der Lärm der geschäftigen Hauptstraße war sofort vergessen.
Unser Weg führte uns weiter zu *der* Lübecker Shopping-Meile, der Hüxstraße. Und auch wenn ich als Mann es ja nun nicht unbedingt so mit Shoppen habe, aber es war echte ine Wohltat mal eine lange Einkaufsstraße zu finden, in der weder Rossmann, Deichmann, Fielmann, H&M, o2 und Vodafone zu finden sind. Hier sind wirklich alles klitzekleine inhabergeführte Läden. Antiquitäten, Gewürze, Dekoartikel und noch so einiges andere war hier zu finden. Das lädt auf jeden Fall zu einem gemütlichen Bummel ein.
Am westlichen Ende der Hüxstraße landet man sowohl beim Rathaus als auch beim Stammhaus des bekanntesten Lübecker Marzipanherstellers Niederegger. Nachdem wir zuerst im Cafe im ersten Stock des niederegger-Stammhauses nach einem freien Platz gesucht hatten und uns der hohe Lärmpegel und die Wuseligkeit abgeschreckt hat, sind wir auf der anderen Straßenseite in das Arkaden-Cafe gegangen. Dieses wird ebenfalls von Niederegger betrieben und bietet die gleichen Kuchen-Köstlichkeiten wie das Stammhaus. Auf dem Foto rechts hinter den geschlossenen Sonnenschirmen zu sehen. Da hatte man natürlich auch einen schönen Ausblick auf den Trubel draußen.
Nach dieser Stärkung haben wir uns weiter durch Lübeck treiben lassen und dabei viele schöne Ecken gesehen. Jaja, Lübeck ist schon schön. Mehr dazu in einem weiteren Blogbeitrag, in dem es auch um unsere kulinarische Stadtführung gehen wird.
Der Nachmittag war dann leider von konstantem Regen geprägt, also haben wir das Beste aus der Situation gemacht und sind in das “LUV-Shopping” Einkaufszentrum gefahren. Kann man machen, muss man aber nicht. Eine sehr typische Shopping-Mall, die neben der obligatorischen Niederegger-Filiale nicht wirklich viel sehenswertes zu bieten hatte.