Ein kleiner sportlicher Jahresrückblick

Auch wenn ich weiterhin kein Profi-Sportler bin und noch nicht einmal zum Amateur-Sportler tauge, bin ich auf meine sportliche Bilanz doch ziemlich stolz. Und da die Fernsehsender auch schon mit ihren Jahresrückblicken begonnen haben, mache ich das jetzt einfach auch. Damit hier mal wieder etwas passiert!

Eigentlich hatte ich mir für dieses Jahr ja gar kein Kilometer-Ziel für meine Radtouren gesetzt. Im vergangenen Jahr habe ich meine geplanten 5.000 Kilometer tatsächlich knapp geschafft. Meine Ambition das noch einmal zu übertrumpfen, hielt sich in Grenzen. Tja nun: tatsächlich habe ich in diesem Jahr schon lange die 5.000 voll gemacht.


Was umso erstaunlicher ist, wenn man sich mal meinen Gesundheitszustand in 2020 ansieht. Im Januar gab es eine erste OP, die mir natürlich in der Folge ein mehrwöchiges Radfahr-Verbot eingebracht hat. Entsprechend konnte ich im Januar nicht einen einzigen Kilometer sammeln. Im Juni hatte ich einen dermaßen guten Lauf, dass ich mir als Ziel gesetzt hatte, erstmals die 1.000-Kilometer Marke in einem Monat zu knacken. Es hat geklappt!

Das Fahrrad-Jahr im groben Überblick


Im Juli folgte dann die dumme Diagnose und eine weitere OP, die mich mit der anschließenden Chemotherapie auch wieder voll aus dem Konzept gebracht hat. Es finden sich wieder einige Wochen, in denen ich keine Kilometer machen konnte. Stattdessen fing ich mit Spaziergängen an, um wenigstens etwas in Form zu bleiben. Denn: in Form war ich zuvor absolut. Die Fitness-App meiner Wahl, Strava, bescheinigte mir sogar die Form meines Lebens:

Meine Fitnesskurve von Januar 2019 bis heute

Hier kann man gut erkennen, dass ich zwar in 2019, also bis etwa zur Hälfte der Grafik, stetig ein wenig an Form gewonnen habe. Nachdem meine erste Auszeit ab November 2019 bis nach der ersten OP im Januar dafür gesorgt hat, dass die Fitness gen Nullpunkt tendierte, habe ich danach wieder groß angegriffen, intensivere Radtouren gemacht als im vergangenen Jahr. Entsprechend schoss meine Fitness rapide nach oben, gerade auch im „legendären 1.000-Kilometer-Juni“. Tja, bis dann die nächste Diagnose kam.

Ab September habe ich dann wieder mit den Touren begonnen, konnte in dem Monat sogar gut 800 Kilometer vorweisen. Aber immer wieder hatte ich – und habe ich – mit Rückschlägen zu kämpfen, die mir langsam den letzten Nerv rauben. Immer wieder habe ich sporadisch während und nach den Radtouren teils fiese Beschwerden. Noch immer ruft sich mir die letzte OP unangenehm in Erinnerung, um nicht bildlicher darauf einzugehen. Das nagt momentan ein wenig an meiner Motivation.

Es gibt Tage, an denen ich 80 Kilometer fahren kann, ohne danach Probleme zu haben. Dann – so wie heute – merke ich schon auf den ersten Metern, dass etwas nicht stimmt. Dass ich Schmerzen habe und besser umkehren sollte. Aber ich bin ja stur: schließlich ist die OP nun schon fünf Monate her, da soll sich der Körper doch bitte mal nicht so anstellen! Das Ende vom Lied: ich kehre nach einer längeren Tour dann mit Schmerzen heim und denke immer „Hätte ich mal, hätte ich mal…“.

Ich denke mal, jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ich meinen Arzt lieber noch mal fragen werde, ob das noch normal ist und toleriert werden kann (es gibt schließlich auch eine harmlose sog. Sporthämaturie) oder ob ich mich doch schonen sollte.

Anlass dieses Beitrags ist nicht zuletzt auch der Entschluss, dass mit dem heutigen Tag wohl meine Draußen-Saison endet. Zwar habe ich heute trotz nur 2°C die Tour echt genießen können, aber diese Beschwerden nehmen mir doch ziemlich den Spaß. Und außerdem: zuhause wartet ein niegelnagelneuer Ergometer darauf, endlich mal eingefahren zu werden. Den habe ich mir im September gegönnt, bisher aber nur knapp 100 Kilometer gefahren. Der „Neue“ besitzt jetzt eine Bluetooth-Schnittstelle, so dass ich meine Indoor-Radtouren auch in meine Fitness-Protokolle von Garmin und Strava eintragen kann.

Tja, was gibt es sonst noch so Neues? Ich habe einen neuen Instagram-Account gestartet, der nun in etwas mehr als zwei Monaten schon 650 Abonnenten hat. Damit hätte ich echt nicht gerechnet! Dort veröffentliche ich nicht nur Fotos von meinen Radtouren, sondern auch kleine Videos, die ich mit meiner 360-Grad-Kamera gemacht habe. Dass Instagram da ein Limit von 1 Minute hat (wenn man es nicht als IGTV veröffentlichen will, sondern als normalen Beitrag), hat natürlich Charme: ein so kurzes Video ist schneller mal zusammengeschnitten als das, was ich ja eigentlich geplant hatte. Eigentlich wollte ich ja im kommenden Jahr mit einem YouTube-Kanal an den Start gehen, dessen Tourenvideos immer so zwischen 10 – 20 Minuten lang sein sollten. Stellt sich raus: diese 10 Minuten zu produzieren ist schon ein Heiden-Aufwand – wenn man eben auch gehobene Ansprüche an sich selbst hat.

Na, ich lasse mich mal überraschen, wie das alles weiter geht. Sowohl gesundheitlich als auch „videoproduktionstechnisch“. 🙂

4 Gedanken zu „Ein kleiner sportlicher Jahresrückblick“

  1. Großer Respekt für diese Leistung! Gerade wenn man sich deine Krankheitsgeschichte in diesem Jahr anschaut. Der Wahnsinn. Richtig, richtig beeindruckend. Toll! 🙂

    Dein neuer Insta-Kanal erfreut mich auch als nur sporadischer Radler und der Erfolg gibt dir recht. Mach weiter so, bin gespannt was da noch kommt.

  2. Großes Wow für diese Leistung.
    Auch unabhängig der Einschnitte sind 5.000km ein respektabler Wert (immerhin sind das knapp 14km – pro Tag). Aber angesichts der Aussetzer zeugt das von großer Disziplin und auch Spaß.

    Ich bin dieses Jahr so häufig wie noch nie mit dem Rad zur Arbeit (und zurück 😉). 10km hin, 10km zurück.
    Hat nun zuletzt durch Corona gelitten, aber ich spüre einfach, dass es gut tut.

    Aufdass wir bald wieder Rad fahren können. Weil es Wetter, Umstände und Gesundheit mitmachen ✌️

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