Was ist bloß aus mir geworden? Vor einigen Jahren hatten wir mal eine Eigentumswohnung. Unter deren Balkon befand sich ein etwa 5 x 2 Meter langer Beetstreifen, der von uns als Eigentümern zu beackern war. Was haben wir das gehasst und entsprechend so pflegeleichte Pflanzen da eingesetzt, wie es nur ging. Und um den Arbeitsaufwand möglichst klein zu halten, haben wir uns um unser kleines Stückchen Garten auch sehr stiefmütterlich gekümmert. Und heute? Heute grabe ich mich mit bloßen Händen durch den Garten, um hier und da noch ein kleines Pflänzchen einzusetzen. Vieles von dem, was ich pflanze wächst und gedeiht sogar. Von einem grünen Daumen will ich vielleicht nicht reden, aber wer mich von damals kennt, dürfte inzwischen sehr staunen.
Nicht zuletzt durch Michi nimmt die Gartengestaltung mehr Zeit in Anspruch als früher. Aber ich kann mich nicht beklagen, denn ich merke, dass das echt gut tut. Und so kam es sogar schon mal vor, dass man mich bei guten Freunden im Beet gesehen hat, wo ich stundenlang Unkraut gejätet habe. Gartenarbeit „erdet“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Neben dem Radfahren ein weiterer Weg den so oft beschworenen „Flow“ zu kriegen.
Im letzten Jahr habe ich schon damit begonnen, ab und an mal ein paar Fotos von unseren Pflanzen zu machen, um zu dokumentieren, wie sie im Lauf der Zeit wachsen. Vor allem natürlich interessant bei unseren drei Bäumen. Mal sehen, wie die sich über die Jahre machen. Und da sich das Gärtnern jetzt doch als Hobby in meine Freizeit geschmuggelt hat, kann ich da ja auch einiges verbloggen.
Am vergangenen Sonntag waren wir auf der Domäne Marienburg. Dort findet Anfang Mai immer eine Pflanzenbörse statt, auf der Gärtner und Privatleute Pflanzen, Gartenwerkzeuge und Naturprodukte wie Honig verkaufen.
Hier haben wir schon im vergangenen Jahr einige Schnäppchen gemacht. Da das Wetter super mitgespielt hat und endlich mal ein wenig nach Frühling aussah, waren wir auch in diesem Jahr wieder dort und haben so einiges abgestaubt. Zum einen ein paar Erdbeerpflanzen, die es sich schon in unserem Hochbeet bequem gemacht haben. Außerdem ein paar Kräuter und Farne, die in unserem zukünftigen zweiten Hochbeet unterkommen sollen. Für den Innenbereich habe ich mir noch drei weitere Sukkulenten geholt, die ich demnächst mal dekorativ in einem Blumentopf anrichten möchte. Hier ein Foto unserer gesamten Beute:
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Am kommenden Samstag ist bei uns „Großkampftag“. Dann wird unser Garten extrem umgestaltet. Viele Bereiche, die jetzt noch mit Rasen bedeckt sind, sich aber blöd mähen lassen, werden wir auskoffern und mit Kies auffüllen. Aus der abgetragenen Erde werden wir ein weiteres Hochbeet machen, das eine Fläche von 12 m² einnehmen wird und 60 cm hoch ist. Das Hochbeet wird in einer U-Form angelegt, so dass im Mittelpunkt schön viel Platz für eine 4×3 m große Sonnenterrasse ist. Freitag bekommen wir die ganzen Materialien geliefert: 8 Tonnen Splitt, Holz für rund 1.000,- € und 400 Rasenkantensteine. Noch bin ich sehr optimistisch, dass wir das gut gewuppt bekommen. Grundsätzlich klingt das auch erst mal relativ einfach: mit einer Rasenschälmaschine lässt sich der Rasen unter der Grasnabe schneiden und dann wie beim Rollrasen zusammenrollen. Die Fläche darunter sollte durch das Messer der Schälmaschine eigentlich recht plan sein, so dass wir gut das Unkrautvlies verlegen und die Mähkanten setzen können. Soweit so gut. Vor der Menge von 8 Tonnen Splitt habe ich aber doch einen Mords-Respekt. Nach dem Tag brauche ich sicherlich nicht noch ins Fitness-Studio zu gehen…