Anfang Dezember gab es bei Amazon den neuen Kindle Paperwhite im Angebot. Lange habe ich mit mir selbst gehadert ob ich ihn kaufen soll oder nicht. Zwar hatte ich einen ollen Kindle ohne Beleuchtung, zwei Tablets und diverse Smartphones, um E-Books lesen zu können. Also hatte ich mich erst einmal gegen eine Neuanschaffung entschieden. Aber mein Herzblatt hat mich zu Weihnachten dann doch mit dem Paperwhite überrascht, schließlich hat sie mitbekommen, wie ich mich immer hin und her entschieden hatte.
Nun habe ich also einen Paperwhite – und mutiere seitdem wieder zu einer echten Leseratte. Zwar lese ich immer noch ziemlich langsam, werde also wohl nie ein Buch am Stück wegfressen können, aber ich entdecke das Lesen gerade wieder für mich. Und dafür, dass ich im vergangenen Jahr vielleicht gerade mal drei Bücher gelesen habe, sieht meine Statistik in diesem Jahr weit besser aus. Momentan lese ich an meinem fünften Buch. Dazu muss man aber auch wissen, dass drei davon die Jahrhundert-Trilogie von Ken Follett waren, die allein schon auf knapp 3.600 Seiten kommt.
Angefangen habe ich mit dem Lesen Mitte letzten Jahres als ich zum Bahnpendler geworden bin. Anfangs war es ja noch ganz spannend auf dem Arbeitsweg aus dem Fenster zu gucken. Mittlerweile vertiefe ich mich sofort nach Abfahrt in meine aktuelle Lektüre. Und ich finde es so super-praktisch, dass mich mein Kindle abends immer mit den Worten “Du hast heute auf dem Smartphone bis zur Seite XY gelesen, soll ich da ‘hinblättern’?” empfängt.
Zur Technik gibt es ja nicht wirklich groß was zu sagen. Die Qualität der Kindles ist weithin ebenso bekannt wie ihre grundsätzliche Limitierung auf Buchkäufe aus dem Amazon-Universum. Ich kann damit leben, denn schließlich gibt es mit Calibre im Fall des Falles doch eine Möglichkeit, auch andere Bücher auf dem Kindle zu lesen.
Die Verarbeitung ist top, das Schriftbild ist etwas aber nicht zu sehr variierbar, der Akku hält mächtig lange (musste ihn seit Weihnachten erst zweimal aufladen) und mit meiner schicken Hülle ist er auch auf Reisen gut geschützt.
Warum ich im Zug auf dem Smartphone lese und nicht meinen schönen Kindle mitnehme? Ganz einfach. Das hat praktikable Gründe. Auf dem Weg zum Bahnhof und dem Fußweg zum Büro höre ich Podcasts. Sobald ich im Zug bin wird der Podcast ausgemacht und das Buch geöffnet. Ist der Zug am Ziel angekommen, kann ich fix wieder den Podcast starten. So habe ich alles in einem Gerät. Für die 15 Minuten Zugfahrt lohnt es sich nicht, extra den Kindle aus der Tasche zu zaubern. Mal sehen, vielleicht nehme ich ja mal zumindest meinen ollen Kindle im Rucksack mit. Einen Versuch wäre es ja mal wert.
Ich habe auch einen Kindle.
Papierwhite.
Bin nicht zur Leseratte geworden.
Mist.