Die neue Lust am Radfahren

Der treue Leser wird sich fragen: „Wie meint er das denn? Er fährt doch quasi dauernd Rad?!“. Stimmt, aber nachdem ich mich in den letzten Monaten viel zu sehr an das Pedelec gewöhnt habe und offensichtlich immer geruhsamer durch die Gegend gefahren bin, habe ich nun mein Giant Anyroad mal wieder auf Vordermann bringen lassen und genieße die große Lust am Verausgaben.

Es ist schon etwas vollkommen anderes, wenn man nach nicht einmal einer Stunde bis in die Knochen erschöpft zuhause landet und erst mal tief durchatmend auf dem Gartenstuhl Platz nehmen muss, als wenn man nach fünf Stunden Radtour vollkommen entspannt wieder zuhause eintrifft. Ich versuche das mal mit ein paar Zahlen zu verdeutlichen:

Wir sehen: eine entspannte 100-Kilometer-Radtour. Um auch auf großer Distanz nicht schlapp zu machen, tritt man natürlich nicht mit voller Kraft in die Pedale, sondern lässt sich gerne vom Pedelec-Motor unterstützen. Ende vom Lied: 1.318 verbrannte Kalorien nach fast 5 Stunden. Kleiner Dreisatz: 4,5 Kalorien pro Minute.

Und nun schauen wir uns eine kleine wilde Reise mit dem Anyroad von gestern an:

Gerade mal 50 Minuten unterwegs, dabei aber 573 Kalorien verbrannt. Kleiner Dreisatz: 11,46 Kalorien pro Minute. Und den Unterschied merkt man.

Und obwohl ich für mich persönlich das Gefühl habe, dass ich momentan nicht gerade gut in Form bin, habe ich tatsächlich auch auf dieser Strecke, die ich schon viel mehr als hundertmal gefahren bin, gestern auf einem Teilstück eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt. Eigentlich bin ich ja mit meiner Garmin-Uhr sehr zufrieden. Ich freue mich trotzdem, dass sie mir die Möglichkeit bietet, dass alle meine Touren automatisch auch zu Strava übertragen werden, denn dort kann ich mich besser mit anderen vergleichen – oder eben an mir selbst messen.

Auch heute habe ich wieder eine ähnliche Tour gemacht, bei der ich quasi die ganze Zeit „am Anschlag“ gefahren bin. Fast zwei Stunden lang Zähne zusammenbeißen und vor Erschöpfung fast vom Rad fallen. Auch beim Radfahrer kommt irgendwann das wohlbekannte „Runner’s High“. Und dann freut man sich wie ein kleiner Schneekönig, dass der Körper zwar kurz davor ist zu streiken, man das Blut im ganzen Körper pulsieren spürt – aber dennoch so konsequent weitertritt wie ein Schweizer Uhrwerk.

Da ist es dann wieder: dieses  tolle Gefühl, an die eigenen Grenzen zu gehen. Sie sogar zu überwinden und sich zu freuen, dass der Körper es irgendwie doch mitmacht. Yay! Ich glaube, in diesem Jahr werde ich mich vor der Ausfahrt noch so einige Male beim Anblick von Pedelec und Gravel Bike eher für das letztere entscheiden. 🙂

…und heute Abend werde ich dann wieder etwas für die nächste Folge der „Adventures in Cooking“ produzieren: Lachs will gegrillt und diverse Burger gebaut werden.

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