Ich bin ja auch so’n Profi: da schreibe ich am Samstag einen langen Artikel zur aktuellen Lage im heimischen Garten – und schon einen Tag später wird wieder so einiges darin verändert. Tja nun, ich habe eben momentan viel Lust auf Gartenarbeit. Ist ja nicht schlimm, reicht’s halt schon wieder für einen Artikel. 🙂
Am Sonntag war der große Rundumschlag geplant. Wie im Artikel von Samstag erwähnt, ist unser Bio-Saatgut angekommen. Klar, dass das so schnell wie möglich in die Erde will! Problem: bei näherem Hinsehen ist da einiges an Samen dabei gewesen, das noch gar nicht in die Erde kann. Da hieß es erst mal: plan machen. Was kann jetzt schon ausgesät werden, was kann auf der Fensterbank vorgezogen werden und was kann tatsächlich erst im Mai in den Garten? Damit ich den Überblick behalte habe ich meine Planskizze azsgedruckt und mit den jeweiligen Pflanz-Daten versehen:
Anschließend wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Und weil ich eh gerade dabei war und wir noch ein paar Bio-Kartoffeln hatten, die schon ordentlich Triebe entwickelt haben (und so nicht mehr ganz so appetitlich aussahen), habe ich die auch gleich noch in einen Maurerkübel angepflanzt.
Ein weiteres Mal habe ich dabei gemerkt, wie gut mir die Gartenarbeit tut. Da gerade beim Einsäen von filigranen Samen die klobigen Gartenhandschuhe eher stören, habe ich mich entschieden, in der Erde mit den bloßen Händen zu wühlen. Und wieder einmal habe ich gemerkt, wie sehr mich das im wahrsten Sinne des Wortes „erdet“. Normalerweise höre ich ja über meinen Knopf im Ohr immer Podcasts, meist mit Interviews. Am Sonntag war mir aber mal ein wenig nach Musik. Doch zur entspannenden Gartenarbeit passt natürlich nicht meine Abgeh-Musik-Playlist, sondern eher etwas beschauliches. Also habe ich einfach mal eine Yoga-Playlist angemacht, die sicherlich ihren Teil dazu beigetragen hat, dass ich die Gartenarbeit noch entspannender empfunden habe. Hat schon was: im Garten bei bestem Sonnenschein behutsam ein wenig in der Erde zu buddeln. (Hätte mir das einer vor zehn Jahren gesagt, dass ich an so etwas mal Gefallen finden würde, ich hätte ihn vom Hof gejagt…)
Anschließend wollte noch die Bewässerung entsprechend angepasst werden und nun sollte ein Großteil der Pflanzen automatisch die Menge Wasser abbekommen, die benötigt wird. Da hat sich mal wieder das Bewässerungs-System von Gardena bezahlt gemacht, mit dem man punktgenau die Menge an Wasser zur Verfügung stellen kann, die von der jeweiligen Pflanze benötigt wird.
Doch damit nicht genug. Da die liebe Michi momentan noch ein wenig Urlaub abbummelt – man weiß ja eh nicht ob man ihn in diesem Jahr noch mal so richtig brauchen kann – habe ich mich dem angeschlossen und brauche diese Woche nicht mehr ins Büro. Zeit genug also, um bei unserer Gärtnerei im Dorf vorbeizuschauen und sich für den Sommer auszurüsten. First things first: die Grillsaison ist gesichert.
Die linke Flasche ist noch aus der letzten Saison, aber man will ja im Zweifel nicht, dass einem das Gas auf halber Strecke ausgeht und man auf halbfertigen Steaks sitzen bleibt. Nun ist der Nachschub gesichert, der vermutlich auch für das ganze Jahr reichen sollte. Falls wir nicht noch eine Liebe für Pulled Pork, dreimal die Woche entwickeln.
Zurück zum Gartenthema. Beim Bepflanzen der Maurerkübel ist mir die Erde ausgegangen. Und da wir noch ein paar kleine Töpfe hatten und ich mich verplant hatte und gar nicht wusste, wohin ich denn meine Spinat-Pflänzchen setzen sollte, habe ich einfach noch mal einen Hieb Erde mitgebracht.
„Naschgemüse“ – auch ein witziges Wort. Nun denn. Vorhin habe ich dann ein gutes Stündchen im Garten verbracht und wieder mal mit bloßen Händen gegärtnert. Zum einen habe ich den kleinen Spinat-Keimlingen ein größeres Zuhause zugeteilt (die vier Töpfe rechts oben). Zum anderen will ich in diesem Jahr viel mit Kräutern aus dem eigenen Anbau kochen und habe entsprechend Mengen an Koriander, Basilikum und Schnittlauch angestetz. Ein guter Rucola-Salat geht auch immer, ebenso wie der Asia-Mix. Mal schauen, ob die Saat so aufgeht wie ich es mir wünsche. Am Sonntag habe ich vermutlich den Fehler gemacht, dass ich in jedes kleine Saatloch nur einen Samen gesetzt habe. Wenn der natürlich nicht keimt, sieht’s doof für mich aus. Nun gehe ich den anderen Weg: ein paar Samen mehr und schauen was passiert. Wenn zu viele aufgehen, muss ich mir eben noch was einfallen lassen, wie ich Platz für die ganzen Pflanzen schaffe.
Immerhin: von den 5 Packen Bio-Erde habe ich heute nur einen verbraucht. Da ist also noch Luft nach oben. 🙂