Am vergangenen Samstag musste ich etwas tun, das ich nur sehr ungerne mache: ich musste meine Routenpläne ändern und dem Wetter anpassen.
Eigentlich fahre ich ja am liebsten einfach drauf los, entscheide irgendwann, wie lang die Tour denn überhaupt werden soll und mache meine Richtungsentscheidungen von absoluten Kleinigkeiten abhängig. Beispiel: eigentlich will ich rechts abbiegen, aber da ist gerade die Schranke unten – dann fahre ich eben links rum. Oder ich wollte eigentlich die vielbefahrene Straße überqueren, um auf der anderen Seite auf dem Radweg dann links entlang der Straße zu fahren. Aber wenn da in dem Moment zu viele Autos sind, dann fahre ich eben auf dem Radweg auf meiner Seite rechts entlang – spart mir das Überqueren der Straße (und den Verlust des Flows).
Am Samstag hatte ich mich also gerade für meine Radtour fertig gemacht. Die liebe Michi hatte am Nachmittag eine Trauung und so konnte ich viel Zeit für eine große Tour einplanen. Eigentlich sollte die mich zum Maschsee und dann irgendwie durch Hannover führen. Kaum war ich fertig eingekleidet, war es draußen am nieseln. Aber so ein wenig Feuchtigkeit ist ja an sich erst mal nicht schlimm, sondern eher recht erfrischend. Wenn es denn nicht irgendwann zuviel wird. Nachdem es kurz aufgehört hatte, fing es nach gut 15 Kilometern – quasi auf halber Strecke zum Maschsee – wieder an zu regnen. Und es regnete sich ein, zumindest so sehr, dass ich keine Lust hatte weiterhin nordwärts in immer dichtere Regentropfen zu fahren. Also bog ich irgendwann nach links (namentlich „Westen“) ab, wo laut Regenradar eher kein Regen zu vermuten wäre. Nach gut zwei Kilometern war der Regen dann auch Geschichte und ich war in Richtung Pattensen gut unterwegs.
Nach ein paar Kilometern entdeckte ich entlang der Straße häufiger mal Plakate “Radrennen 08.09.2019” sowie an vermeintlich gefährlichen Stellen kleine Hinweistafeln mit “Bodenwellen” oder “Scharfe Linkskurve”. Stellt sich raus: am Sonntag war das Jedermann-Rennen, auf dessen Route ich mehrfach gestoßen bin. Vielleicht habe ich unbewusst die Beschilderung genutzt, um mal ein paar neue Straßen kennenzulernen, auf denen ich bisher noch nicht unterwegs gewesen bin. Davon mal abgesehen habe ich aber auch im unbekannten Territorium so einige Runden gedreht, die theoretisch hätten etwas kürzer ausfallen können. Aber: Radtouren sind ja auch dazu da, um Umwege zu machen und Natur bewusst zu erleben. So wie etwa hier bei Wennigsen. Eigentlich hätte ich nur durch Degersen hindurch fahren müssen. Dann hätte ich aber nicht die schöne Abgeschiedenheit nördlich der Wennigser Mark entdeckt.
Auf den letzten der insgesamt 97 Kilometer kam dann sogar noch die Sonne heraus. Und wie es eigentlich immer ist, wenn man eine so lange Tour gemacht hat, die dann doch nicht ganz dreistellig geworden ist: am Ende sitzt man frisch geduscht auf der Couch und denkt sich: “Na, die paar Kilometer hätteste doch auch noch mal eine Runde ums Dorf fahren können…” Wie man’s macht…
Was gibt’s sonst noch zu berichten in Sachen Sport? Nun ja, ich liebäugel nun doch wieder mit einem neuen Fitness-Tracker. Zwar bin ich mit der Ionic-Uhr an sich noch super zufrieden, aber da ich meine Touren bei Garmin besser auswerten kann, muss ich die Daten nach jeder Tour erst immer übertragen lassen. Ist eigentlich kein Aufwand – nervt aber dennoch.
Und wenn man dann auch noch sieht, was für Features die neue Garmin Vivosmart 4 haben wird, die dieser Tage auf den Markt kommt, dann öffnet sich die Geldbörse fast wie von Zauberhand.