Liebes Fitness-Tagebuch, Ende August 2017

Der Blick auf die Waage verrät mir, dass der Wiedereinstieg ins Training dringend nötig ist. Dass ich während des Besuchs von Michis Family nicht groß zum Sporteln gekommen bin, ist eine Sache. Dass ich es aber auch beim Grillen und beim Besuch beim Griechen mit dem Essen übertrieben habe, verrät mir die Digitalanzeige, die seit Monaten das erste Mal wieder eine Acht vorne anzeigt. Die stand noch nicht mal nach dem letzten All-Inklusive-Urlaub da!

Also hieß es gestern wieder früh Feierabend machen und fix aufs Rad geschwungen. Temperaturen von annähernd 30° sind ja mein liebstes Radel-Klima, da muss man das ausnutzen, für den Folgetag war schon wieder Gewitter/Regen angesagt.

Letztens erst bei einem “Kollegen” abgeguckt: anstatt der normalen 750ml-Trinkflasche hatte der eine 1,5l-PET-Flasche in seinem Flaschenhalter stecken. Wieso bin ich da nicht schon mal selbst drauf gekommen?! Zwar passt die nicht ganz so 100% in die Haltevorrichtung, sitzt dafür aber so bombenfest, dass sie nur mit Gewalt wieder herausgenommen werden kann. Das Anyroad ist so leicht, da wäre es fast einfacher das Bike zum trinken hochzuheben und die Flasche an den Mund zu führen. 😉

Der Sommer war ja bisher ziemlich durchwachsen. Was mich als Radfahrer dabei am meisten störte: es gab nie mal so ein paar Tage richtig gutes Wetter, an denen der Waldboden mal ein wenig trockener werden konnte. Ich wollte auch gerne mal wieder etwas abseits der normalen Rad- und Landwirtschaftswege fahren, aber bisher hatte es vor den Touren meist am Vortag geregnet, so dass einen im Wald Matsch und Schlamm erwartet hätten. Das wollte ich mir – und dem lieben Rad – auch nicht zumuten.

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Gestern aber habe ich mich mal wieder in der Nähe von Mehle durch die Wälder geschlagen. Auf grobem Schotter langsam bergauf – und noch langsamer bergab. Der Schotter war dabei so grob, dass mir bergab vom ewigen Bremsen die Hände weh taten. Aber an viel mehr als Schrittgeschwindigkeit war da nicht zu denken. Das Doofe an diesen Waldtouren ist ja: wenn man wirklich mal fies fällt, kann es auf diesen einsamen Wegen echt lange dauern, bis Hilfe da wäre. Manchmal ist der Teufel ein Eichhörnchen, deswegen lieber schön langsam und sicher. Über so viel Einsicht freut sich dann auch die Freundin. 😉

Wenn es Zeit und Wetter zulassen muss ich bald noch mal kreuz und quer durch den Hildesheimer Wald fahren. Aber auch so hat mir diese Stippvisite im Wald sehr gut gefallen, zumal ich mit ein paar schönen Panorama-Aussichten belohnt wurde.

Aber aus den anvisierten 80 Kilometern ist dann doch nichts geworden. Dafür ist ein Tourstart um 16 Uhr schon fast zu spät, wird es doch schon wieder deutlich früher dunkel. Und ohne Licht am Rad steht man dann blöd da (okay, ich hätte auch das andere Rad mit Licht nehmen können…). Außerdem habe ich die Sonne nicht so gut vertragen. Von der Temperatur her war eigentlich alles im grünen Bereich, der Körper hatte eigentlich kein Problem. Nur die Sonne hat echt auf die Haut geknallt. Dabei hatte ich mir ausnahmsweise nicht nur Hals, Ohren und Nacken, sondern auch die Oberarme eingecremt. Nun denn, es wurden entspannte 53 Kilometer, auf denen ich mal ein wenig meine ausgetretenen Pfade verlassen habe.

Zum Ende der Tour in wurde mir das aber zweimal zum Verhängnis. Zum einen wollte ich mich westlich von Alferde mal auf der Straße den Sportplatz entlang durchschlagen und schauen, wo ich herauskomme. Nach gut 300 Metern wurde aus dem asphaltierten Landwirtschaftsweg ein grüner Trampelpfad. Auf sowas lässt sich mit dem Rad ja angenehm fahren wie auf einem Teppich. Aber als dann nach weiteren 300 Metern dieser Pfad im Nichts endete (okay: das “Nichts” waren ringsrum frisch gepflügte Äcker), habe ich innerlich mal wieder dafür plädiert, dass Landwirte solche Holzwege als die Sackgassen ausschildern müssen, die sie nun mal sind.

Und wo wir gerade bei Schildern sind: da musste ich gestern auch noch mal heftig den Kopf schütteln. Wie oft bin ich auf meiner Strecke schon von Alferde über Adensen, unter der Marienburg wieder zurück nach Hause gefahren? Unzählige Male. Und immer bin ich dabei an einem Fahrradwegweiser vorbei gefahren, der nach Adensen und zur Marienburg eine andere Route empfahl. In meiner Entdeckerstimmung habe ich mir gestern dann mal gedacht “Nimmste mal den ausgeschilderten Radweg.” Zugegeben: er war landschaftlich auch recht schön. Aber: 1. waren die Treckerstrecken dort ziemlich holterdipolter und 2. kam ich nach 2 Kilometern genau an der Stelle wieder heraus, bis zu der ich normalerweise nur 1 Kilometer fahr. Ich habe mal versucht das hier aufzuzeigen. Grün ist mein normaler Weg, rot der ausgeschilderte „offizielle“ Radweg.

Karte

Der Radweg war somit ein amtlich beschilderter Umweg. Und das, obwohl auf meiner normalen Strecke ein richtig gut ausgebauter Radweg – ohne “holterdipolter” – liegt. Nun denn, wieder was gelernt…

Ach, und für’s Protokoll: mein neuer Pulsmesser, der bisher immer so unkompliziert funktioniert hat, hat sich irgendwann aufgehangen. Es muss an der Stelle gewesen sein, an der ich ein Panorama-Foto gemacht habe. Seitdem fuhr ich dann mit einem konstanten Puls von 127 bpm. Definitiv nicht. Das muss ich mal im Auge behalten.

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