Von den Mühen des Ton- und Videoschnitts

Was ich als allererstes gemerkt habe als ich meinen Entschluss gefasst habe, einen YouTube-Kanal zu machen: es gibt ordentlich was zu lernen. Aber wie heißt es so schön: man wächst an seinen Aufgaben…

Vom guten Ton

Aus diversen Testberichten wusste ich, dass die GoPro Max in Sachen Tonqualität eigentlich ganz gut aufgestellt ist: in diesem kleine Kästchen, das locker in der Handfläche Platz hat, sind sage und schreibe sechs Mikrofone verbaut. Denn wenn man schon 360°-Aufnahmen machen kann, dann sollte auch der Ton räumlich möglichst genau aufgenommen werden. Logisch.

In der Praxis zeigte sich aber schnell, dass die Tonqualität für meine Belange nicht ausreichen würde. In den vergangenen Tagen war es sehr böig und so musste ich feststellen, dass selbst bei Spaziergängen der Wind zu viel Nebengeräusch liefert. Wie soll das erst auf dem Rad bei voller Fahrt werden? Also musste ein Lavalier-Mikrofon her, das man sich dezent ans Revers stecken kann. Zur Sicherheit hatte ich gleich noch einen putzigen Windschutz dazu bestellt, den ich liebevoll „Zini“ nenne (die Älteren werden sich erinnern…).

Zwar handelt es sich dabei um ein absolutes „Billo-Mikrofon“, das mit 12,- € kein Schlag ins Budget-Kontor ist – die Qualität ist aber absolut ausreichend. Auch bei starkem Wind habe ich jetzt keine wirklich störenden Windgeräusche mehr. Nächster Vorteil: man kann die Kamera auch mal per Selfie-Stick weiter weg halten oder sie gar irgendwo am Wegesrand aufstellen und hört mich trotzdem noch einwandfrei sprechen.

Doch was Vorteile hat, kann natürlich auch Nachteile haben…

Das Bild- und Ton-Problem

Mit dieser Ausrüstung muss ich nun mehrfach auf „Aufnahme“ drücken. Auf einem Test-Spaziergang habe ich das Mikro per Diktiergerät-App des Smartphones in eins durchlaufen lassen. So hatte ich am Ende natürlich eine stundenlange Aufnahme mit viel Leerlauf.

Die Kamera habe ich natürlich nur in einigen Momenten gezückt, um besondere Situationen festzuhalten und zu kommentieren.

Das Ergebnis: Zuhause am Rechner habe ich eine riesige Sound-Datei und diverse, teils nur wenige Sekunden dauernde Video-Dateien. Und wie bekommt man die jetzt zusammen?

Multi-Talent DaVinci Resolve

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: das Programm „DaVinci Resolve“ wurde bei bekannten Hollywood-Produktionen wie „Avatar“, „La La Land“ oder „Star Wars: The Last Jedi“ verwendet – und ist trotzdem kostenlos zu haben! Musste man früher für eine professionelle Lösung für Filmschnitt und Color Grading viel Geld auf den Tisch legen, so gibt es „DaVinci Resolve“ in einer abgespeckten Version, die einen solchen Namen gar nicht verdient hat. Mit der kostenlosen Variante kann der Heimanwender dermaßen viel gestalten, dass der Kauf der Studi-Version für auch nur 299,- € eigentlich irrelevant ist.

So bietet Resolve auch schnelle Hilfe für mein Problem mit dem Zusammenführen von Film- und Tonschnipseln: Einfach alle nötigen Dateien anklicken und anschließend „Synchronisieren“ klicken. Nach kürzester Zeit verfügen alle mit der Kamera aufgenommenen Videoschnipsel über den besseren Ton der Aufnahme auf dem Smartphone. Ich bin begeistert!

Aber nicht nur das: mit dem Programm lassen sich so viele Dinge zaubern, dass ich nun schon seit Wochen bei YouTube die Zeit, in der Michi arbeitet, dafür nutze, um mir noch mehr Wissen draufzuschaffen.

Zum Glück gibt es auch für diese Belange in der – wie ich es inzwischen immer nenne – „Youtube Universität“ diverse gute Dozenten, die in kurzen Videos die tollsten Effekte einfach erklären.

Und auch wenn ich inzwischen so einige Kniffe verstanden habe und mich immer besser in das Programm einarbeite, ist es doch eine Heidenarbeit, ein solches Video zu gestalten. Die ganze Organisation der einzelnen Clips, die Abläufe und – ja, auch das – die Dramaturgie in so einem Video… Da stehe ich noch ziemlich am Anfang. Aber ich wühle mich da richtig rein, so dass ich spätestens zur nächsten Saison mit meinem neuen Kanal an den Start gehen kann.

Und sonst so?

Natürlich habe ich auch schon vieles weitere vorbereitet: über Fiverr habe ich mir sehr kostengünstig ein nettes Logo erstellen lassen, das meinen Ansprüchen gerecht wird.

Eine entsprechende Domain ist gesichert und inzwischen habe ich sogar schon einige lange Blogartikel geschrieben. Nur die dazu passenden Videos müssen noch produziert werden, damit ich in ihnen auf den Blogbeitrag hinweisen kann.

Natürlich dürfen auch andere soziale Kanäle wie Facebook, Instagram und Twitter nicht fehlen. Alles vorbereitet – alles wartet auf den Startschuss.

Aber wenn ich denn irgendwann wirklich loslege, dann sollen auch schon ein paar Inhalte verfügbar sein. Es sollte zumindest eine Handvoll Videos geben, aus denen sich potenzielle Abonnenten ein Bild von meinem Kanal machen können. Gut Ding braucht eben doch Weile…

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