Urlaub im Osten, Part 1

Hiermit melde ich mich offiziell zurück aus dem zweiwöchigen Urlaub in den “neuen Bundesländern”. Klingt doof: “im schönen Sachsen und in Meck-Pomm” klingt doch viel sympathischer. Und auch wenn Politik hier im Blog eigentlich nichts zu suchen hat, trotzdem so viel: alle Sachsen mit den idiotischen Nazis gleichzusetzen, die momentan durch Chemnitz marodieren und bundesweit die Schlagzeilen beherrschen wird dem schönen Bundesland nicht gerecht – und seinen vielen sympathischen Bürgern ebenso wenig. Hashtag #wirsindmehr. Ich habe zumindest bei all meinen Reisen in den letzten Jahren durchweg sympathische Menschen kennengelernt. Das bezieht sich nicht nur auf die “Schwiegerfamilie in spe”.Aus Erfahrungen soll man ja lernen, deswegen werde ich mein Reisetagebuch diesmal nicht tageweise schreiben, so wie ich es beim Tirol-Urlaub im Mai versucht habe. Daran bin ich kläglich gescheitert, namentlich auf halber Strecke verreckt. Also gibt es diesmal drei Berichte: zu Annaberg-Buchholz, Dresden und der Mecklenburger Seenplatte.

Angefangen wir in Annaberg-Buchholz. Es hat sich mal wieder bewährt den großen Anreisetag auf einen Sonntag zu legen. Ohne zu viele LKWs und vor allem ohne Stau machte die Fahrt schon richtig Spaß. Zwar haben wir sonst ja auch schon immer recht viel Gepäck, aber diesmal musste es ja für zwei Wochen reichen:

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Ende vom Lied: schon am Abend der Heimreise hat Michi ihre Nase in die Auto-Verkaufsbörsen gesteckt, auf der Suche nach einem größeren Fahrzeug…

Lieblingsschwager Stephan hat extra seine Geburtstagsfeier verlegt, damit wir an dem Sonntag mitfeiern konnten. Und er hat sich mal was besonderes ausgedacht: anstatt der üblichen Nackensteaks und Würstchen gab es diesmal einen leckeren Braten, der vor meiner Nase zwei Stunden auf dem Grill vor sich hin drehte, bis wir uns ihm endlich widmen konnten.

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Yummie!

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Den Montagvormittag habe ich fast schon traditionell genutzt. Während Michi mit ihrer Mutter einkaufen war, bin ich die üblichen “Hot Spots” abgewandert, die ich eigentlich jedes Mal besuche wenn wir in Annaberg sind.

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Da wäre zum einen die Teufelskanzel, knapp einen halben Kilometer hinter Michis Elternhaus. Dort hat man einen hervorragenden Blick auf Annaberg.

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Und zum anderen der Schreckenberg mit einer gar nicht mal so alten Turm-Ruine, die ebenfalls einen schönen Ausblick bietet. Diesmal hatte ich meine Drohne dabei und konnte ein paar schöne Schnappschüsse machen.

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Abends gab es dann für mich noch eine Premiere. Ich musste 45 Jahre alt werden, um das erste Mal in einem Natursee zu schwimmen. Das Steinhuder Meer mit seinem künstlichen Sandstrand nehme ich da mal aus. Im Schieferloch war es fast angenehm warm, so dass wir in großer Truppe viel Spaß hatten.

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Am Dienstag wurde mit der Family gewandert. Unsere Strecke von gut 8 Kilometern führte uns durch den Wald an einen Stausee.

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Ansonsten war der Tag – wie es sich für einen Urlaub gehört – angenehm ereignisarm.

Am Mittwoch hieß es “hübsch machen für Dresden”. Michi und ich hatten beide einen Termin beim Friseur, genau genommen im Salon von Frau Nachbarin. Die hatte mir letztes Mal die Haare so toll geschnitten, dass ich mich schon richtig gefreut hatte – und dabei vergessen habe, dass sie gerade in Elternzeit ist. Egal, auch ihre Mitarbeiterin hat gute Arbeit geleistet. Da Friseurtermine bei Frauen ja bekanntermaßen gern mal etwas länger dauern und ich nicht warten wollte, bin ich die gut 4 Kilometer vom Salon nach Hause zurück spaziert. Das Wetter war perfekt, der Weg war schön, wenn auch etwas steil, so dass ich sehr entspannt wieder zuhause ankam.

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Nachmittags stand dann ein wenig Nostalgie auf dem Programm: wir wollten ein Luxushotel aus DDR-Zeiten besuchen. Das Gute zuerst: es ist dort wirklich sehr, sehr ruhig und abgeschieden. Fernab von jeglichem Stress. Dank eines lupenreinen Funklochs auch genau der richtige Ort für “digital detox”. Das Negative: alles andere. Schon beim ersten Anblick versprühte das Hotel nicht gerade Luxus-Charme.

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Drinnen wurde es nicht besser, eher im Gegenteil. Die Möbel hatten auch noch den alten SED-Style, aber die Preise waren gepfeffert.

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Zwei Kugeln Eis mit Sahne für über 5,- €, zu genießen in einem verfallenen Innenhof… Nee, das ist keine Empfehlung wert.

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Bei Holidaycheck gibt es aber erstaunlich viele gute Bewertungen. Jeder Jeck ist halt anders.

Anschließend gab es wieder einen schönen Spaziergang an einem Stausee. Da er mit einem Pumpkraftwerk verbunden war, lag der obere Stausee schön weit oben, so dass wir einen tollen Ausblick auf das schöne Erzgebirgsplateau hatten.

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Und wie das bei Stauseen mit Pumpkraftwerk ist: das Wasser fließt aus dem oberen Stausee in den unteren Stausee und erzeugt auf seinem Weg im Kraftwerk Energie. Also sind wir anschließend auch noch mal zum unteren Stausee gefahren. Der wirkte ein wenig wie ein apokalyptisches Szenario aus “Star Wars”.

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Und damit war unser kurzes Gastspiel in Annaberg auch schon fast wieder vorbei. Am Donnerstag ging es in die sächsische Landeshauptstadt Dresden.

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