Liebes Tagebuch, Februar 2020

Ich bin mir immer noch nicht so schlüssig, ob ich mich hier weiterhin ein starres Korsett von Rubriken zwängen lassen will oder einfach mal frei von der Leber weg schreibe. Ach, keinen Kopf machen – einfach schreiben.

Sport

Endlich geht es bei mir mit dem Sport wieder los. Da meine OP-Wunde an einer so unbequemen Stelle sitzt und ich immer noch gewisse Beschwerden habe, habe ich das Radfahren lange hinausgezögert. Aber irgendwann ist ja auch mal gut. Und da ich nun auch nicht mehr krank geschrieben bin, sondern gerade die erste Woche meiner Wiedereingliederung hinter mir habe, wollte ich mich dann doch endlich mal wieder auf den Sattel schwingen. In der ersten Woche sind es über 90 Kilometer geworden. Doch ich merke: ich bin heftig aus der Form. Und das Wetter meint es auch nicht wirklich gut, denn der Wind der letzten Tage zehrt schon an den Kräften. Wie gut, dass ich da mein E-Bike habe und die Unterstützung gut an meinen Fitness-Level anpassen konnte. Ab Kilometer 20 merke ich dann doch noch die OP, aber alles in allem ist mir der Start ins Sportjahr nun endlich geglückt.

Während der ersten Wochen meiner Wiedereingliederung arbeite ich nicht Vollzeit und habe so die Möglichkeit, früher Feierabend zu machen. Super, denn so fällt es mir leichter, mich direkt nach der Arbeit ins Fitness-Studio zu begeben. Gerade zum Jahresanfang hält sich die Lust darauf meist in Grenzen, weil das Studio dann rappelvoll ist. Alle wollen ihre guten Vorsätze angehen und mehr Sport machen oder zumindest langsam auf die sommerliche Strandfigur hin trainieren. Nun bin ich aber mittags da, es ist schön leer und ich habe eine Ausrede weniger, um den Trainingsbeginn auf die lange Bank zu schieben. Einmal war ich in der letzten Woche da und so wie die Wettervorhersage aussieht, werde ich nächste Woche noch häufiger dort vorbei schauen.

Politik

Auch bei unseren Grünen in Nordstemmen weht ein frischer Wind. Relativ kurzfristig muss in der Gemeinde eine Bürgermeisterwahl stattfinden und derzeit hätten die Grünen tatsächlich gute Chancen, so dass wir jemanden suchen, der sich als Bürgermeister-Kandidat aufstellen lassen würde. Keine Angst: ich mach den Job nicht.

Aber wir nehmen diese Bürgermeisterwahl zum Anlass, unser regionales Parteiprogramm für die nächsten Kommunalwahlen im Herbst 2021 zu planen. Neulich haben wir uns abends mal vier Stunden Zeit genommen und geschaut, wo und wie wir uns engagieren möchten. Und auch wenn wir alle die „grüne Idee“ verfolgen, merken wir doch, dass es in gewissen Punkten elementare Meinungsverschiedenheiten gibt. Da müssen wir jetzt ran: diskutieren und einen gemeinsamen Standpunkt finden, den wir alle nach außen vertreten können. Es macht Spaß und wir alle sind sehr motiviert.

Kochen

Was habe ich gerade große Lust auf Kochen! Gestern hatte ich ein echtes Problem: es hat mir in den Fingern gejuckt endlich etwas zu kochen, dabei hatte ich überhaupt keinen Hunger (und es war 14 Uhr, also doch relativ früh für ein Abendessen…). Ich stöber gerade so gerne in meinem neuen Lieblingsbuch und lerne mächtig was dazu. Vor allem: ich organisiere mich zunehmend besser und traue mir mehr zu. Früher war ich mit zwei Töpfen auf der Herdplatte schon komplett überfordert. Inzwischen habe ich da keine Panik mehr vor.

Keines Beispiel: als ich gestern das Buch durchgeblättert habe und es viel zu früh für das Abendessen war, habe ich zumindest das Fleisch mariniert und eingelegt, damit es noch ein paar Stunden ziehen kann. Abends sollte es dann Schwedische Kartoffeln, Rahm-Kohlrabi und Hähnchengeschnetzeltes geben. Da die Kartoffeln 60 Minuten im Backofen bleiben sollten, waren die natürlich als erstes dran. Kaum im Ofen wurde ganz ruhig und entspannt der Kohlrabi geschnippelt und aufgesetzt. Als der dann schon am Köcheln war, folgte das Fleisch. Ich muss auch mehr mit den Temperaturen spielen, habe ich gemerkt. Nicht immer alles auf „volle Pulle“ drehen, damit es fix fertig ist. Denn dann ist es fix auch angebrannt oder eben außen schon dunkelbraun, während es innen noch roh ist.

Kurzum: es macht mir gerade richtig Laune Neues in der Küche auszuprobieren. Seien es neue Lebensmittel oder neue Zubereitungsformen (bzw. deren Verfeinerung). Das Ergebnis war gestern zumindest sehr lecker:

Gemüsekiste

Und wo wir gerade schon mal beim Thema „neue Lebensmittel ausprobieren“ sind: wir bekommen seit dieser Woche eine Gemüsekiste mit Bio-Lebensmitteln. Zum einen ist das toll, weil wir so regionales und saisonales Gemüse nach Hause geliefert bekommen. Zum anderen fordert man sich selbst damit aber auch ein wenig heraus: wie soll das gelieferte Gemüse denn verarbeitet werden? Es macht Spaß sich im Internet anzusehen, wie manche Lebensmittel zubereitet werden müssen oder was an ihnen überhaupt essbar ist. Oder sind zu überlegen, welches Gemüse wohl mit welchem anderen harmonieren könnte, um dann auf die Suche nach Rezepten zu gehen. Unsere erste Lieferung enthielt beispielsweise einen riesigen Sack Grünkohl. Das ist definitiv mal was anderes als der sonst bekannte „Grünkohl im Glas“. Da muss man sich erst mal informieren, was davon eigentlich verwertbar ist und wie es zubereitet wir. Challenge accepted:

Zwar bin ich noch weit entfernt von dem Punkt auf meiner Bucket-List „Vegetarisch kochen“, denn zu oft dient mir Fleisch noch als Beilage. Aber momentan lerne ich gerade gemüsetechnisch viel Neues kennen und komme immer öfter beim Essen zu dem Schluss: „Das Fleisch hättste auch weglassen können.“

OneNote

Auf meiner Bucket-List stand ja auch drauf, dass ich mich besser organisieren will und was Dokumente oder Ideen angeht, da auch gerne OneNote für nutzen möchte. Ich habe schon immer gedacht, dass dieses kostenlose Tool von Microsoft gut dazu geeignet ist, Papier-Notizbücher zu ersetzen, einzig fehlte mir der Ansatz, wie ich sie nutzen kann.

In einem ersten Schritt habe ich mir nun mal ein kostenfreies E-Book dazu per Kindle Unlimited durchgelesen und bin mit den Funktionen so halbwegs vertraut. Beim Stöbern durch das aktuelle Programm der VHS Hannover bin ich auf einen OneNote-Kurs gestolpert. Naja, „Kurs“: eine einmalige Abendveranstaltung. Fix einfach mal angemeldet (und bei einem anderen Kurs auch noch, vielleicht demnächst darüber mehr) und jetzt lasse ich mich mal überraschen. Vielleicht kann ich mich davon noch ein wenig inspirieren lassen.

…und *schwups* kann ich auch den Punkt „Einen VHS-Kurs machen“ auf meiner Bucket-List abhaken. 😉

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