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Lebenszeichen

Es ist schon wieder viel zu lange ruhig hier. Anscheinend bin ich nicht der einzige Blogger, der derzeit in einer kleinen Sinnkrise ist (vielleicht ist das ja auch familiär bedingt…;-). Ich frage mich, ob das überhaupt jemand liest – und ob es ihn/sie überhaupt interessiert. Vermutlich sollte ich mich von diesen Fragen einfach frei machen und mein Blog in erster Linie als “Tagebuch für mich selbst” sehen. Mich heute beim Schreiben schon darauf freuen, in zehn Jahren durch die alten Beiträge zu scrollen. Genau das mache ich ab und zu mit meinen alten Blogbeiträgen aus 2008 ff.

Update: Fitness

Was die Fitness angeht, so bin ich momentan eigentlich ganz gut dabei, hatte in den ersten sieben Tagen des März schon fünf Stunden Sport auf dem Konto. Mein Fitness-Studio habe ich inzwischen gekündigt, ein Probetraining bei meinem zukünftigen Studio muss noch vereinbart werden. Ich werde berichten. Im Januar habe ich schon mal die ersten hundert Kilometer für die Radfahr-Statistik 2018 abgerissen Im Februar war es mir meist zu kalt und dank Frost auch zu gefährlich. So langsam kündigt sich der Frühling an und ich gehe mal davon aus, dass ich im März noch den einen oder anderen Kilometer draußen fahren kann. Momentan fahre ich meine Stunden auf dem Heimtrainer ab und schaue dabei empfehlenswerte Serien wie “Star Trek Discovery” oder “Misfits”. Da ich mich seit der Kündigung nicht mehr ins Studio aufraffen konnte, bleibt das Ganzkörpertraining momentan ein wenig auf der Strecke. da muss wieder mehr passieren, zumindest mal wieder ein wenig Workout zuhause zu “motivierenden YouTube-Videos”.

Update: Film

Vor ein paar Wochen war mal wieder die Oscar-Verleihung, zu der wir uns in guter alter Tradition in vertrauter Freundesrunde die Nacht um die Ohren geschlagen haben. Ist jedes Jahr wieder ein Ereignis, diese eine Nacht, die wir gemeinsam durchmachen. Da ich viel seltener als früher ins Kino komme, kenne ich viele der nominierten Filme nur vom Hörensagen. Dank Streamingdiensten und Online-Ausleihe hole ich zumindest einige erwähnenswerte Filme zuhause nach. Aber mein ehemaliges “Feuer für Filme” ist ziemlich erloschen. Meist genieße ich den Vorteil von Serien, die einem portionsweise inzwischen fast ebenso hochwertig produzierte Geschichten erzählen. Richtige Filme schauen wir meist nur am Wochenende. Aber auf meiner virtuellen To-Do-Liste stehen noch so einige Filme, die wir in der Vergangenheit gesehen haben, die hier im Blog durchaus eine Erwähnung wert sind.

Update: Ernährung

Ich hoffe, ich bin auf einem guten Weg, schließlich steht inzwischen auch mal wieder die “7” an erster Stelle auf der Waage. Meinem Wunschgewicht von 75 kg komme ich Stück für Stück ein wenig näher. Zum einen liegt es daran, dass ich inzwischen häufiger mal auf das kleine (oder große) Leckerli zwischen den Mahlzeiten verzichte. Zum anderen habe ich mal wieder meinen Shaker reaktiviert. Bei LIDL gibt es seit kurzem einen Mandel-Drink, der knapp die Hälfte der Kalorien von Milch hat. Zusammen mit ein paar Bananen und einer selbstgebastelten Müsli-Mischung aus Haferflocken, Leinsamen, Weizenkleie, Chiasamen und Eiweißpulver ist so fix ein Drink gemixt, der tatsächlich mal eine Mahlzeit ersetzen kann. Zusätzlich tracke ich mal wieder meine Kalorien mit MyFitnesspal, damit ich meine verbrannten Sport-Kalorien auch von etwas abziehen kann.

Buchkritik: „Fettlogik überwinden“ von Dr. Nadja Hermann

Obwohl ich täglich Artikel, Berichte oder Blogbeiträge lese, bin ich – zumindest was Bücher angeht – weit davon entfernt eine Leseratte zu sein. Das letzte Buch, das ich in einem Rutsch durchgelesen habe, war “Ein Mann namens Ove” – im Kreta-Urlaub im letzten Juni. Umso interessanter, dass es tatsächlich mal wieder ein Buch geschafft hat, mich zum Lesen zu bringen. 
Dr. Nadja Hermann ist eine Verhaltenstherapeutin mit ernährungswissenschaftlichem Background, die es geschafft hat, von 150 Kilo auf 63 Kilo abzunehmen und das Gewicht zu halten. Auf ihrem Weg dorthin hat sie sich sehr umfangreich mit ernährungswissenschaftlichen Studien befasst und in “Fettlogik überwinden” viele Erkenntnisse rund ums Thema Ernährung und Abnehmen zusammengetragen. In jedem Kapitel widmet sie sich einer “Fettlogik”, einem Argument also, das gerne als Vorwand dafür genutzt wird, nicht abnehmen zu müssen oder um bisherige Misserfolge zu erklären.
Was mir gleich positiv aufgefallen ist: die Autorin versucht keine Kompetenz zu beanspruchen, die sie gar nicht hat. Schon zu Beginn macht sie klar, dass die Erkenntnisse aus ihrem Buch ihre ganz persönlichen Rückschlüsse sind, die sie den vorhandenen Studien entnommen hat. Sie ist keine Ernährungswissenschaftlerin und nimmt dies für sich auch gar nicht in Anspruch. Meine kleine Enttäuschung am Ende des Buches war zugleich auch der größte Pluspunkt: obwohl die Kindle-App mir angezeigt hat, dass ich erst 90 % des Buches gelesen hatte, kam fortan nur noch ein sehr umfangreiches Quellenverzeichnis, in dem alle Studien aufgeführt sind, die sie in ihrer Argumentation nutzt. Mein Fazit: es ist manchmal ganz gut wenn jemand, der nicht zu 100 % aus der Materie kommt, einem die Essentials diverser Studien leicht verständlich aufbereitet.
Der Grundgedanke ihrer Erkenntnisse ist so trivial und einfach: man nimmt nur ab, wenn man weniger Kalorien zu sich nimmt als der Körper benötigt. Soweit sollte das wohl jedem bekannt sein. Während andere Autoren ganze Bibliotheken an Fachbüchern mit diversen Diäten und Infos zum Stoffwechsel füllen, sagt sie: “Nein, es ist haargenau so simpel.” 
Dass es beispielsweise keinen Unterschied macht, ob man Pasta nun abends oder mittags isst, ist ebenso eine Erkenntnis wie die Tatsache, dass der Körper bei geringer Kalorienzufuhr nicht in einen “Hungermodus” geht, der nach der Diät zum gefürchteten Jojo-Effekt führt. Wie gesagt alles unterfüttert mit zig Studien. 
Aus vielen Studien geht unter anderem auch hervor, dass der Stoffwechsel gar nicht so ein wechselhaftes Wesen hat, wie ihm gerne zugeschrieben wird. So fährt der Stoffwechsel nicht merklich herunter wenn der Körper zeitweise mit wenig Kalorien versorgt wird – genau aus diesem Grund hat der Mensch ja seine Fettreserven. Ebenso wenig lässt sich der Stoffwechsel durch verschiedene Lebensmittel nur sehr unmerklich ankurbeln. Demnach ist der Jojo-Effekt vorrangig darauf zurückzuführen, dass Übergewichtige nach Beendigung ihrer Diät wieder “normal” im Sinne von “wie vor der Diät” essen – was letztlich ja zu dem Übergewicht geführt hat und eigentlich mehr war als ihr Körper benötigt hätte.
Ebenso widmet sie sich in verschiedenen Kapiteln auch gerne jenen Argumenten, die viele sicherlich vom erfolgreichen Abnehmen abhalten. Gerne zieht sie Vergleiche, die zeigen, wie unsinnig diese “Fettlogik” jeweils ist. Beispiel: viel zu oft denkt man sich “Heute esse ich noch dieses eine Stück Torte. Wenn ich morgen dann mit der Diät anfange, habe ich kein Stück Torte mehr im Haus”. Sie vergleicht es mit dem Geld ausgeben: “Obwohl ich eigentlich schon pleite bin, kaufe ich mir heute noch die neueste Playstation. Morgen fange ich dann mit dem Sparen an.” Simple Argumentationen, derer man sich bewusst werden muss.
Einige Kapitel – so sagt die Autorin selbst – sind ziemlich trocken, aber dennoch lesenswert. In ihnen geht es um Dutzende Studien, die sich mit der gesundheitlichen Auswirkung von Übergewicht beschäftigen. Und ja, sie sind trocken, aber wer sich einmal den geballten Fakten aussetzt und erkennt, aus welchen Gründen Übergewicht welche Erkrankungen begünstigt, erhält zackig eine neue Motivation die Sache mit dem Abnehmen noch mal neu anzugehen.
Nadja Hermann weist in ihrem Buch mehrfach darauf hin, dass ihr Weg zum Abnehmen nicht der einzig wahre ist, sondern derjenige, der für sie am besten gepasst hat. Und das war der knallharte Weg, bei dem konsequent jedes Lebensmittel grammgenau notiert wird. Für andere Menschen mit einer anderen Mentalität mögen sicherlich auch andere Wege zum Ziel führen, aber, so Hermann “Am Prinzip der negativen Kalorienbilanz führt einfach kein Weg vorbei.”
Ich für meinen Teil habe das Buch so ziemlich verschlungen und konnte die meisten ihrer Theorien nachvollziehen. Außerdem fühle ich mich jetzt auch wieder motiviert etwas an meinem Essverhalten zu ändern und keine Ausreden mehr gelten zu lassen. Zu eindringlich war der Hinweis auf die gesundheitlichen Gefahren von Übergewicht. Ein Denkanstoß, über den ich mir bisher nie Gedanken gemacht habe, hat mit der Argumentation von Übergewichtigen zu tun, die sagen “Dann habe ich eben ein wenig Übergewicht und sterbe zwei, drei Jahre früher. Dafür habe ich auf nichts verzichten müssen.” Was ich dabei bisher auch nie bedacht hatte: nicht nur die Lebenszeit wird durch Übergewicht beeinflusst, sondern auch die Zeit, die man mit chronischen Erkrankungen zu kämpfen hat. Und wenn es nicht nur die Aussicht auf einen etwas früheren Tod ist, sondern auch die Aussicht darauf, schon viele Jahre zuvor mit Erkrankungen wie Arthrose, Diabetes oder Gicht konfrontiert zu werden, motiviert das noch mehr, zum Normalgewicht zu kommen.
Fazit: ein interessantes Buch, das leicht verständlich ist, viele Einblicke in körperliche Funktionsweise gibt und letztendlich zum Abnehmen motivieren kann. Für mich war es auf jeden Fall die 8,95 € wert (Kindle-Edition, Normalpreis 9,99 €).

Wertung: 5/5