My Life in Numbers

Ich war ja immer schon eher der Zahlen-Typ, was den Sport angeht. Anstatt mich mit anderen im Wettkampf zu messen, arbeite ich mich lieber an Statistiken ab und suche die Herausforderung dann eher bei mir selbst: eine eigene persönliche Bestleistung zu knacken – vor allem auf Strecken, die ich schon hundertfach gefahren bin – motiviert mich mehr als beim Hobbyfahrer-Radrennen ein Platz im unteren Mittelfeld. Heute will ich mal einen kleinen Einblick in die Statistiken geben, mit denen ich mich motiviere und aus denen ich ersehen kann, dass ich momentan in der Form meines Lebens bin.

Ich arbeite mit zwei Systemen: mit Strava, einer Art „Facebook für Läufer und Radfahrer“, das die Daten meiner ganzen Radtouren sammelt und auswertet; meine Vitalwerte gebe ich vertrauensvoll in die Hände von Garmin. Deren Vivoactiv 4 begleitet mich an meinem Handgelenk seit letztem November bei Tag und bei Nacht.

Strava

Zu allererst kann ich in meinem Trainingskalender auf den ersten Blick erkennen, wann ich faul war und wann ich richtig was geschafft habe. Jeder Tag der vergangenen Wochen erhält einen Punkt, dessen Größe davon abhängt, wie viele Kilometer ich gefahren bin. Zum einen sehe ich, dass ich in den letzten Wochen echt fleißig war, muss aber auch feststellen, dass ich es montags anscheinend gerade ein wenig schleifen lasse.

Meine größte Motivation ist momentan aber die Form-Statistik von Strava. Anhand meiner Trainigsdaten, der Gesamtstrecke und der Intensität eines Trainings (gemessen mit einem Pulssensor) kann Strava recht gut ermitteln, wie gut meine Form momentan ist. Und da muss ich echt sagen, bin ich gerade schon ein wenig stolz auf mich. Ich bin momentan in der Form meines Lebens. Wenn ich mir die Werte ansehe, die im Jahr 2014 beginnen, dann fällt der Trend meiner Fitness in diesem Jahr doch ein wenig aus dem Rahmen:

Aber gerade wenn man so an seinen eigenen körperlichen Grenzen kratzt, ist es ja auch ganz gut, wenn so eine App auch eine eingebaute „Stimme der Vernunft“ hat und einen auch mal zur Regeneration ruft. Strava kann mir anzeigen, wie stark ich trainieren sollte und wann ich mal einen Gang runter schalten sollte. In dieser Statistik wird wochenweise die Intensität meines Trainings angezeigt. Es wird auch ein Bereich angezeigt, in dem das Training okay ist. Alles darunter ist Faulheit, alles darüber ist schädliche Überambition. Jaja, ich gebe zu, dass ich es in den letzten Wochen etwas übertrieben habe. Diese Woche ist aber noch ein wenig Luft nach oben.

Garmin

Einer der wichtigsten Werte ist der Wert VO₂max. Er gibt an, wie viel Sauerstoff der Körper bei voller Auslastung verwerten kann. Klingt kompliziert, ist es aber nicht: hoher VO₂max = fit. Ich gebe zu, es gibt auch hier noch einige Luft nach oben. Aber solange die Auswertung zeigt, dass ich alter 47jähriger Sack die Kondition eines 31jährigen habe, ist noch alles im grünen Bereich. 😉

Zudem lassen sich bei Strava die Aktivitäten noch ein wenig besser filtern und vergleichen als bei Strava, Hier ist beispielsweise meine Zusammenfassung vom Juni. Dass ich 1.000 Kilometer auf dem Rad geschafft habe, ist ja die eine Sache. Dass ich aber insgesamt über 44 Stunden mit Sport verbracht habe, ist mindestens genauso erwähnenswert.

Und ein letzter Wert, der für mich auch immer ziemlich wichtig ist, ist mein Ruhepuls. Wenn ich erkältet bin, kann ich quasi stündlich zusehen, wie er nach oben schnellt. Und je mehr ich trainiere, umso niedriger wird er. Früher war ich froh wenn ich bei 60 Schlägen pro Minute gelegen habe. Heute bin ich froh, dass ich in der Tendenz immer weiter nach unten gehe. Inzwischen gab es sogar einen Tag, an dem ich die magische Grenze von 50 Schlägen unterschritten habe. Da merke ich: das Training schlägt an.

So, das war mal ein kleiner Einblick in meine „motivierende Zahlenwelt“, die mich immer wieder aufs Rad treibt. Wenn man merkt und sieht wie es wirkt, will man damit gar nicht mehr aufhören.

2 Gedanken zu „My Life in Numbers“

  1. Mir geht es da ganz genauso wie dir. Auch mich motivieren die ganz persönlichen Zahlen mehr als große Wettkämpfe o.ä. Bei Strava habe ich dennoch nie den Sprung zur Bezahlversion geschafft und mich eher auf die Tools meiner Sportuhrenhersteller verlassen — bis vor ein paar Wochen eben TomTom und jetzt seit kurzem Garmin, was sooooo viel mächtiger ist. Da macht es wieder richtig Spaß mich durch die Zahlen zu wühlen.

    1. Ja, Garmin macht da schon vieles richtig. Das hat mir im Gegensatz zu Fitbit auch viel besser gefallen. Ich nutze ja selbst auch eine Fitbit (Vivoactive 4). Leider ist mir bei Garmin aber der Bereich des Radfahrens nicht wirklich genug ausgebaut. Gerade solche Sachen wie die Segmente, auf denen ich immer wieder versuche, meine eigenen Bestleistungen zu toppen, sind für mich ein gutes Argument für Strava. 60 € im Jahr für ein Hobby, das ich wirklich regelmäßig betreibe, erschienen mir da ganz gut angelegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert